Was für ein Tag! Zum ersten mal MUSSTE ich während dieser Tour früh aufstehn, ich hatte einen Termin. Ich war mit dem mir unbekannten Robert um 9 Uhr vor einer Werkstatt verabredet. Endlich sollte mein Vorderrad gerichtet werden. Pünktlich trafen wir beide ein, dann die ernüchternde Nachricht, das ‘seine’ Werkstatt, eine für Rumänien typische und wirklich in jedem Dorf vertretende Vulcanizare, die ausschließlich in Reifen machen und diesbezüglich zaubern können, sich meinem verachtetem Vorderrad nicht annehmen können. Unsere frühmorgendlichen Zauberer können nicht in Felgen. Aber Robert wäre nicht Robert, ein Rumäne mit Handy und vielen Bekannten. Der Zweite Versuch sollte eine richtige Motorradbude sein. Wir also los. Unterwegs habe ich ihn in einem der millionenfachen wahnsinnigen Kreisverkehre verloren. Er konnte hineinfahren, ich musste warten und hatte somit nicht gesehen, wo er raus ist und ich habe natürlich die falsche Ausfahrt genommen ohne die Möglichkeit, gleich wenden zu können. Super! Also irgendwann in diesem rasanten Montag-Morgen-Berufsverkehr in Brasov rechts ran und dann die spannende Frage, warte ich oder wartet Robert? Fahre ich wieder zurück oder fährt Robert mich suchen oder fahren wir beide gleichzeitig? Denn dann würden wir aneinander vorbeifahren, ich hatte mir nur gemerkt, das er einen unauffälligen silbernen Skoda fährt. Mist! Also ich gewartet und gewartet, dann entschieden weiterzufahren und bei der nächsten Möglickeit zu wenden und die andere Ausfahrt zu nehmen und da stand er dann auch, wild winkend das ich ihn auf keinen Fall übersehen kann. Wir standen vor der Schrauberbude aber auch von dort gab es schlechte Nachrichten, die machen nicht in Felgen. Dazwischen muss er aber mindestens x- mal telefoniert haben, denn er meinte, wir fahren jetzt zu ihm nach Hause und dort erwartet uns sein Freund, der widerrum ne Werkstatt am Rande von Rasnov, einem Nachbarort kennt, die sich ganz bestimmt meinem Problem annehmen, eine Cross/Enduro/Quadbude. Aber beide kennen sie die nicht persönlich, also konnte ich auch nicht auf Empfehlung da hineinschneien.

Tolle Jungs total hilfsbereit! Danke.

Also wir zusammen los, Roberts Freund kam auch gleich und gab mir die Koordinaten, dann kam noch der Papa vom Freund und nahm genauso Anteil an meinem “Leid” und meiner “Not”, aber wir lachten und waren gut und optimistisch drauf. Robert meinte dann noch, er würde mich am Abend zum Grillen in seinen Garten zurück nach Brasov holen kommen, denn das Richten meines Rades würde bestimmt 1-2 Tage dauern. Ich könnte auch bei ihm schlafen, alles kein Problem! Roberts deutsch war klasse, manchmal suchte er nach dem richtigen Wort und fand es nicht, aber ich verstand ihn super und freute mich sogar ein wenig auf diesen gemiensamen Abend.  Aber erstmal musste ich mein Navi mit der Werkstattadresse programmieren und dann hieß es los durch Brasov. Da es am Tag vorher wieder nicht mit dem Geldziehen geklappt hatte, musste ich aber nun dringend an einer Bank anhalten und da war sie auch schon, die Transsilvanische Blutbank, ich rein, der Dame erklärt das der Bankomat mich nicht mag und ich gerne Chash hätte; Wieviel den? Ich: 1.500 Lai. Okay mit Visakarte und Passport kein Problem und mit zuviel Knete in der Tasche ging es weiter nach Rasov. Die 1.500 Lai, ca. 340 € gebe ich niemals in 1 1/2 Wochen aus, aber egal, es war ein gutes Gefühl, ausreichend mit Zahlungsmitteln ausgestattet zu sein. In Rasov bin ich gleich richtig abgebogen und dann sah ich sie auch schon, die Crossbude.

Das Eisentor war zu und dahinter lauerte nen hungrig aussehendes “Hündchen”. Was tun? Ich habe einfach gewartet, bis ein anderer Kunde kam, sah wie er das Tor aufschub und ohne verspeist zu werden, weiter in die Werkstatt gegangen ist! Ich hinter her, dem Mechaniker nen guten Morgen gewünscht und mein Problem geschildert, er konnte nur seine und die internationale Sprache, die mit Händen und Füßen, aber er verstand sofort als ich auf mein Vorderrad zeigte und mehrere 8ten in die Luft zeichnete und mit beiden Armen schlingernde Bewegungen machte. Hach ich liebe diese Kommunikation, wenn es bei ihr Mißverständnisse gibt, dann hat das ausschließlich mit mangelnden, phantasielosen Armbewegungen zu tun!! Okay, ich solle mit seinem Chef sprechen, dies tat ich auf broken englisch, er nahm meine Schlüssel und ist erstmal ne Biege mit meiner Karre gefahren, kam zum Glück wieder, worüber ich mich echt gefreut hatte -nein, ich hatte nicht wirklich ein komisches Gefühl ? und hat bei der Durchfahrt durch sein Tor fast eine meiner Seitenkisten abrasiert, mir entfuhr ein kleiner Schrei der von fuchtelnden Armbewegungen begleitet wurde, da ich das Unglück kommen sah er aber nur mich mitbekam und nicht das drohende Unglück. Nachdem er mein Moped abgestellt hatte und ich ihm meine Aufgeregtheit erklärte, meinte er nur völlig entspannt; er fährt sonst nicht so breite Mopeds. Puh, aber alles gut gegangen.

Da wurde meinem Vorderrad kompetent geholfen ;-)!

Seinem Schrauber gab er den Auftrag, sich um mein Vorderrad zu kümmern und die 8ten durchs spannen der Speichen rauszuholen. Dies tat er total gewissenhaft unter ungebrochener Aufmerksamkeit meinerseits und vom Hündchen. Dann nach dem letzten spannen der letzten Speiche lief das Rad wieder wunderbar rund, ich rauf, ne Biege probegefahren und hab gestrahlt wie ein Honigkuchen :-))))!!! Kein Schlackern mehr,  der Lenker absolut ruhig, der volle Fahrspaß. Dann zurück in Werkstatt, eigentlich dachte ich, alles fertig, aber nö, der Mechaniker nahm die “neue” in Reghin von den Jungs aus einem Schachlikspieß handgefertigte Speiche heraus und gab sie mir. Die Frau vom Chef meinte darauf nur, kein Problem, lieber ohne sie fahren, das hält die Karre schon aus, sie haben Erfahrungen darin, da sie selbst Cross-u. Endurofahrerin ist, auch die 2.500 km die noch vor mir liegen sollte ich lieber ohne diese eine Speiche fahren. Ich soll keine Bedenken haben, auch nicht beim Offroad!! Dann fragte ich, auf alles vorbereitet, was mich das Richten denn nun kostet? Sie: Nichts. Ich: Wie nichts? Nichts! Sie: it’s okay, have a fine Trip!! Beide strahlten wir über’s ganze Gesicht. Ich bin natürlich nochmal rein zum Mechaniker und hab ihm seinen Tip gegeben, da strahlte auch er! Alle waren wir glücklich und ich konnte schlackerlos weiterziehen.

Aber wohin nur? Zu Robert nach Brasov wollte ich nicht zurück, ich hatte den Drang weiterzufahren, Neues zu erleben, das rundlaufende Vorderrad zu genießen. Robert habe ich über Facebook eine Nachricht zukommen lassen, das alles geklappt hat, aber mich die Humel sticht und es mit meinem Abenteuer weiter gehen soll und ich habe mich für seinen Einsatz bedankt, das war das Mindeste was ich tun konnte.
Weil das mit der Reparatur anstand, hatte ich keine Routenplanung gemacht. Also erstmal nach Rasnov rein, nen Café gesucht, ich wollte in Ruhe und entspannt und futternd überlegen, wo mich eventuell welches Abenteuer erwartet! Geografisch gesehen befand ich mich direkt im nord-östlichen Bogen der Karpaten, etwas am Rand von Siebenbürgen, aber noch nicht über’m Scheitel des Gebirges hinweg. Dort rüber bedeutet aber, ab in die Walachei, da wollte ich nicht hin. Ich könnte zu den sogenannten Sphinx im Bucegigebirge fahren, eine uralte Steinformation oder zu den alten Frauen, auch eine Steinformation, ich könnte auch nach Bran zum Draculaschloß!! Auf KEINEN Fall, diesen Trip hatte ich mir von Anfang an verboten, kein Bock mit Millionen anderen Touris dem Irrglauben eines engl. Schriftstellers aufzusitzen, nene.

Frühstück im Garten vom Market Mix in Rasnov, Rumänien.

Ich saß derweilen in einem kleinen Vorgarten eines genauso kleinen MixMarket, mampfte leckren Käse und Wurscht, trank einen Redbull (der Kaffe am Morgen war nicht ausreichend) und sah verdrossen auf die Rumänienkarte die vor mir lag. Da fiel es mir ein. Ich hatte einen Auftrag! Für die Chefin meines Lieblingsreisebüros in Pankow sollte ich das Eingangsschild und die Kirche in nem kleinen Dorf in Siebenbürgen fotografieren. Nicht irgendeines Dorfes, sondern das Geburtstdorf ihres Vaters, Saros pe Tarnave. Mein Plan stand. Über Zârnesti, Fâgârâs, Agnita und wieder durch Sighisoara rüber nach Medias, kurz davor lag das Dorf. Immer schön kleine Straßen, kleine Dörfer und meistens mindestens 400 Meter oder mehr über dem Meeresspiegel, das garantierte angenehme Fahrtemperaturen. Gedacht, gefreut, dem Navi Bescheid gegeben, Essen verpackt, Jacke und Helm an und los, eine Strecke, die bis auf 20 km um Fâgârâs herum noch nicht EU-finanziert ist, wunderbar. Mein Vorderrad surrte, jede Kurve, jeder unvorhergesehene Asphaltabfall, jedes Loch machte Laune, mein Grinsen füllte den Helm aus. Das Leben war gut zu mir. Hinter Agnita, schon im Destrikt Sibiu, mitten im Nichts stand ein riesiges, neues Schild: Zelt, Essen, Wohnen, Toiletten, Wlan… alles was das Herz einer unsteten Reisenden höher schlagen läßt.

Für Rumänien, zumindestens was ich bisher gesehen habe, ein sehr ungewöhnliches Schild; groß, alles drauf, soooo neu und weithin sichtbar.

Aber vor allem, hat mich das Campingpiktogram angemacht. Erst dachte ich, hmm, eigentlich willste dein Zelt noch nicht aufschlagen, mein Ziel ist noch weit entfernt, aber dann dachte ich, einfach mal schauen kostet nichts und wenn’s nüscht ist, dann drehste wieder um und fährst weiter dem Plan hinterher. Beim 2ten großen Hinweisschild bin ich dann abgebogen, denn ich ahnte, Abenteuer kommen unverhofft. Vor dem Dorf musste ich hinter einer Pferdekutsche hinterhertuckern, die war so breit wie hoch und mit frischen Heu beladen. Hupen wollte ich nicht, aufgeschreckte Pferde machen keinen Spaß und viel wichtiger, ich hatte Zeit. Dann sah mich der Kutscher, grüßte freundlich und machte mir Platz auf seiner Straße, ich konnte vorbei und bin ins Dorf hinein. Stejărișu oder auf deutsch Probstdorf, ein echtes kleines rumänisches Dorf, dorthin verirrt man sich auch nicht ausversehen, das Dorf ist eine ‘Einbahnstraße’, es gibt keine Straße die weiter führt, sie endet hier.
In diesem Dorf sollte es laut Schild all das Feine für Reisende geben?

Der Blick vom Garten aus zum ehemaligen Pfarrhaus, jetzt Herberge, links die Werkstätten, dahinter die Dorfkirche.

In der Dorfmitte stand eine kleine typische Kirche mit Wehranlage und zwei Türmen, in größeren Dörfern die damals, also vor ca. 500-900 Jahren mehr Rechte erlangt hatten, gab es vier Türme zur Verteidigung gegen die über jahrhunderte einfallenden Türken. Ich sah das Receptie-Schild, stieg ab, ging ihm nach, fand aber nichts was nach Campingplatz aussah. Ich dachte schon kurz, okay, schickes neues Schild an der Straße aber den Campingplatz gibt es wohl erst zukünftig. In Rumänien ist ja alles möglich. Ich entschied mich zwei Männer die gerade an ihrem Auto schraubten nach dem Campingplatz/Receptie zu fragen, einer war Sommersachse und antwortete mir, ich soll noch ein Stück weiter gehen, das zweite gelbe Haus, da wäre es. Sommersachsen, so weiß ich jetzt, sind die ehemaligen Sachsen-Rumänen die nach der Wende, die in Rumänien auch ’89 stattfand, nach Deutschland ausgewandert sind und jetzt nur zum Sommerurlaub zurück kommen.

Da war ich richtig, ich wußte es nur noch nicht :-).

Ich zum gelben Haus, rein auf den Hof und da erwartete mich ein wahres grünes Eldorado an Blumen, Kräutern, Gemüse, ein super Hof und renoviertes Anwesen. Ich musste mich ein paar Momente gedulden, da die Hausdame sich gerade zum Mittagschlaf niedergelegt hatte, also Kocher, Espressokanne und Tasse aus meiner Kiste geholt und mir erstmal nen Käffchen gekocht und Vepser gehalten, wie gesagt, das Leben war gut zum mir. Dann kam Barbara die österreichische Chef dieses Projektes. Das erste was sie sagte: “Ein herzliches Willkommen von Motorradfahrerin zu Motorradfahrerin!” Wow, 100 Punkte, damit hatte sie mich sofort gepackt und eingenommen. Dann erzählte sie mir ihre Geschichte in Kurzfassung, das sie mit ihrem Motorrad in der Wüste Nambias, in Irland und sonst wo unterwegs war, eigentlich aus Wien kommt, Sozialattaché in Bucarest war, aber seit Jahrzehnten ehrenamtliche Arbeit macht, in Wien 14 Jahre Stadtabgeordnete und hier, mitten in Siebenbürgen, seit Jahren ansässig geworden ist, um dieses Dorf und ihren Bewohnern Hilfe zur Selbsthilfe zu geben. Ursprünglich war es ein Sachsendorf, die sind nun, bis auf 4 alle weg, jetzt wohnen hier 85% Sinti und Roma, 2 Rumänen, ein Ungar. Ca. 600 Menschen, viele Kühe, Schafe, Pferde, Katzen und Hunde. Wieviele es genau sind, kann nicht gesagt werden, da die Zigeuner, die auch Zigeuner genannt werden wollen und nicht Roma, da das zu rumänisch klingt, ihre Kinder nicht anmelden. Barbara hat vor Jahren mit Spenden das Pfarrhaus auf-u. ausgebaut, die Kirche wurde durch ihre Initiative mit EU-Geldern saniert, das ehemalige Schulgebäude ist nun auch hübsch neu und hat kleine, aber feine Zimmer zu vermieten. Es gibt eine Metall- u. Holzwerkstatt auf dem Hof wo einige Dorfbewohner angestellt sind, arbeiten und lernen. Im Pfarrhaus werden nette Zimmer vermietet und die Hauschefin, gleich nach Barbara ist Rodica, eine total nette und liebenswerte Zigeunerin die verdammt lecker kochen kann. Ich sagte Barbara, ich möchte gerne nen Zimmer und eine Nacht bleiben, wurde zum Abendessen mit ihr, ihrem Verwalter, seiner Frau und zwei jungen thüringischen Volontäre eingeladen, gebratene Zuccini, Tomatensalat, Feigenschnaps und Früchtebecher mit Vanilleeis. Ich wurde bestochen!! Und Barbara legt noch eins drauf, sie bat mir an, das ich meine Wäsche in ihre Maschine stecken kann, sie lächelte wissend und meinte nur, nach über zwei Wochen wäre das doch klasse, oder?! Logisch, sie hatte so Recht, es, nicht ich, müffelte schon ein wenig, Handwäsche ist okay, aber ne Maschine ist besser ;-)! Die Nacht war super, der Regen plätscherte nicht auf’s Zeltdach sondern auf mein Dachfenster, ich lag trocken und sehr bequem in meinem Bett, meine Wäsche die draußen hing wurde wieder naß und nahm mir somit die Entscheidung ab, nicht gleich am nächsten Tag wieder loszuziehen, all meine Klamotten hingen auf der Leine außer einer Hose und einem Shirt.

Dies war mein Tageswerk, diese alte Holztruhe, die nur und ausschließlich aus Holz gefertigt wurde, außer dem Schanier. Von mir wieder etwas hergerichtet und dann kam sie ins kleine Museum von Stejarisu/Probstdorf in Siebenbürgen.

Am nächsten Tag habe ich eine alte Holztruhe wieder einigermaßen hergerichtet, sie von alten Staub, Körnern und Dreck befreit, fehlende Holznägel geschnitzt, das Eisen entrostet, nun steht sie im kleinen Museum in der Kirche und kann mit anderen typischen Sachen bestaunt werden. Das war mein Beitrag zu diesem Projekt von Barbara. Ich mag Babara, sie hat eine ganz feine Art und ich fühle mich sehr wohl bei ihr, daher werde ich morgen auch noch bleiben und den Rasen mähen und ein wenig das Dorf erkunden. Barbara tut aber auch alles, das ich noch bleibe, ich könnte all mein Gepäck hier lassen und von hier die Umgebung erkunden ;-), sehr verlockend so leicht zu fahren! Ich erfahre soviele Geschichten von diesem Leben hier, von Möglichem und Unmöglichem, so z.B. das der Bügermeister der 6 umliegenden Dörfer, endlich vor 2 Wochen Porbstdorf mit fließend Wasser versorgt hat, aber leider ‘vergessen’ wurde, auch Anschlüsse zu den Häusern zu legen und die Pumpstation für die neue Leitung mit zu bauen oder der Hydrant für die Feuerwehr vergessen wurde. Es wurde einfach die Dorfstraße aufgebuddelt, die Wasserleitung und auch nur die, nicht etwa noch Abwasser, gelegt und wieder zugeschüttet. Fertisch. Damit ist offiziell das Dorf nun an der Wasserversorgung angeschlossen! Feine Sache, feine Statistik, aber die Dörfler kennen das und habe eh eigene Wasserbrunnen auf ihrem Hof.

Dieses Telefon war jahrelang das einzigste im Dorf, seit 2012 gibt es im ganzen Dorf eine Festnetzleitung.

Oder vor 2 Jahren, es gab nur ein Telefon  im ganzen Dorf, bis dahin funktionierte die Informationskette folgendermaßen: Wenn ein Dorfbewohner/in in Probstdorf erreicht werden wollte oder was wichtiges war, dann wurde in Agnita, dem größeren Nachbardorf angerufen, von dort wurde das einzige Telefon (wieder siehe Foto) in Probstdorf angeklingelt, irgend jemand hat immer abgehoben, die Nachricht entgegengenommen und ist dann zu Fuss zu demjenigen gegangen und … ist irgendwie ein wenig wie stille Post ;-). Also vor 2 Jahren sollte nun endlich ne Festnetzleitung ins Dorf gelegt werden, dazu waren aber mindestens 200 ‘Abnehmer’ notwenig, so viele sind aber nicht zusammengekommen, Barbara hat mit den Dorfbewohnern gesprochen, sie sollen einfach 2 Anschlüsse beantragen und dann nach gewissen Zeit, den 2. einfach wieder kündigen, daher kann es sein, wie hier auf dem Hof, das es im Haus und eben in der Metallwerkstatt oder im Stall nen Telefonanschluss gibt, aber immerhin, nun hat das Dorf Telefon und ne gute Internetleitung und ich kann Wi-Fi’n ;-). Ich habe noch soviele andere Geschichten erzählt bekommen, die muss ich alle mal in Ruhe aufschreiben für heute ist Schluß, gute Nacht Gemeinde.

Ach eine Geschichte noch, jedes Jahr wird einer aus dem Dorf als Kuhhirte gewählt, ein großer Vertrauensbeweis, denn die Kühe sind das Wertvollste was die Dorfbewohner haben, der treibt dann morgens um 6:45 alle Kühe im Dorf zusammen, zum Teil kommen die auch alleinen aus ihrem Stall, dann geht es ab auf die Weide und um 19 Uhr kommt er mit Peitschengeknalle, was ich anfänglich für Pistolenschüsse hielt, mit allen Kühen zurück ins Dorf, jede Kuh zweigt dann selbständig von der Gruppe ab und trottet wieder zurück in den eigenen Hof. Eine Stunde später hört man im Dorf die Milchkarren die von den Bauern zum Sammelplatz in der Dorfmitte gebracht werden, von dort holt abends dann das Milchauto diese wirklich frische und extrem leckere Milch ab und bringt sie zum Weiterverarbeiten weg. Im nächsten Jahr wird dann ein anderer Hirte wieder für ein Jahr vom Dorf gewählt und bezahlt. Das stelle man sich mal in Deutschland vor.

Jetzt aber genug der Geschichten, jute Nacht!

Tolle Jungs total hilfsbereit! Danke. Relikte aus der kommunistischen Zeit in Zarnestie (Rumänien) und tatsächlich noch bewohnt. Endlich die Stadt mit einer wirklich guten und hilfsbereiten Enduro/Cross/Quadwerkstatt!!
Als erstes nahm er meinen Schlüssel und ist ne Proberunde gefahren und war dann meiner Meinung, hübsche 8ten sind in meinem Vorderrad, aber, und das wollte ich hören, mir ist zu helfen!! Sein Mechaniker hat sich ihm, dem Vorderrad dann in aller Ruhe angenommen, sehr symphatisch!! Nicht nur meine kontrollierenden Blicke haben jede Handbewegung registriert… Er hatte wirklich die Ruhe weg und hat mein Vorderrad endlich wieder entachtet und ich kann meine Reise ohne zu schlachern fortsetzen!! Und der kleine, süße Schoßhund da erchts unten im Foddo, der war nicht gnaz unbeteiligt…
Wandzeitung mal ganz wörtlich. Schon weitem zu sehen die vergoldete Kuppel von Fāgāras, hübsch.
Stejarisu oder auch Probstdorf in Rumänien. Ein wirkliches kleines ehemaliges Sachsendorf mit jetzt hauptsächlich Zigeunern. Da war ich richtig, ich wußte es nur noch nicht :-). Der Blick vom Garten aus zum ehemaligen Pfarrhaus, jetzt Herberge, links die Werkstätten, dahinter die Dorfkirche.
Das Projekt in Stejarisu/Probstdorf von Barbara. Mein Zimmer, perfekt. Bis vor 2 Jahren was das der einzigsten Telefonanschluss in ein rumänischen Dorf mitten in Siebenbürgen, nun ist es nur noch Deko, denn in Rumänien wird gerne und viel mit Handy telefoniert und das Netz ist hervorragend.
Dies war mein Tageswerk, diese alte Holztruhe, die nur und ausschließlich aus Holz gefertigt wurde, außer dem Schanier. Von mir wieder etwas hergerichtet und dann kam sie ins kleine Museum von Stejarisu/Probstdorf in Siebenbürgen. Ganz wichtig mein Leatherman zum schnitzen von einem Holznagel der an der Truhe noch fehlte. Der Eingang zum Friedhof hoch oben auf dem Berg.
Dieses Telefon war jahrelang das einzigste im Dorf, seit 2012 gibt es im ganzen Dorf eine Festnetzleitung. Der Dorfweg, nach nem Tag Regen fast nur Matsch und gleich wird es noch schlimmer, dann werden, wie allabendlich, die Kühe durchs Dorf getrieben.
beide bewohnt mit nem. Berg dahinter. So sehen viele Häusern in Rumänien aus (2014). Die Brücke hält, denn erst hat das Pferd uns rüber gelassen, als alles sicher schien, ging es selbst. Voll gewitzt. Keine Ahnung was dort gewogen wurde, aber sie ging bis 900kg, die ich nicht ganz erreicht habe ;-).
Da wo der blaue Kreis mittig ist, da ist Stejarisu/Probstdorf in Siebenbürgen/Rumänien.